In vielen Fällen liegt die Ursache im sogenannten Wirbelgleiten, bei dem sich die Wirbelkörper innerhalb der Wirbelsäule verschieben. Hierbei schiebt sich ein Wirbel in Richtung Bauchdecke über den darunterliegenden Wirbelkörper, zumeist im Lendenbereich. In solchen Fällen kann man darauf schließen, dass die Wirbelsäule sehr instabil ist und man eine besondere Behandlung anstreben muss.
Beim Wirbelgleiten gibt es zwei Arten:
1. Angeborenes Wirbelgleiten:
- Diese Form tritt häufiger bei Männern auf und hat eine Wirbelfehlbildung zur Ursache.
2. Erworbenes Wirbelgleiten:
- Hierbei sind wesentlich mehr Frauen als Männer betroffen und es gibt eine weitere Einteilung in Unterkategorien.
- degenerative Form: Diese durch Abnutzung verursachte Form tritt überwiegend im höheren Alter (50-60 Jahre) auf.
- pathologische Form: Sie ist die seltenste Form und wird durch Erkrankungen der Knochen ausgelöst.
- isthmische Form: Besonders verbreitet ist sie unter Leistungssportlern. Wird die Wirbelsäule zu stark beansprucht, kann es zum isthmischen Wirbelgleiten kommen.
- posttraumatische Form: Häufigste Ursache ist eine schwere Verletzung. Sie kann aber auch nach einer Operation eintreten.
Beschwerden und Symptome hängen nicht, wie man zuerst denken mag, von der Ursache ab, sondern vom Schweregrad. Je weiter ein Wirbel von seiner Ausgangsposition entfernt liegt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit von Beschwerden. Schmerzen gehen jedoch selten einher mit dieser Erkrankung. Erst ab einem Verschiebungsgrad von über 50 % treten sie auf. In der Regel merken die meisten Betroffenen jedoch fast nichts von ihrem Wirbelgleiten.
Zu merklichen Schmerzen kommt es erst dann, wenn Wirbel so stark verschoben sind, dass eine Reibung zwischen ihnen entsteht. Auch gequetschte Bandscheiben und Nerven können dabei zu Schmerzen führen, welche man vor allem beim Stehen und Gehen spürt. Oft führt diese Erkrankung zu Folgeerkrankungen, wie beispielsweise zu Bandscheibenvorfällen.
Eine mögliche Behandlung kann die Operation sein, jedoch werden medikamentöse Therapien und Physiotherapie zunächst vorgezogen. Zu starke Schmerzen werden zunächst mit muskelentspannenden Medikamenten behandelt, welche oftmals zu großem Erfolg führen. Wird zusätzlich mit physiotherapeutischen Maßnahmen behandelt, werden diese vorwiegend an den betroffenen Stellen des Rückens eingesetzt. Eine Linderung kann durch eine regelmäßige aktive Physiotherapie bereits nach nur weniger Zeit erzielt werden. Auch gewisse Sportarten, wie zum Beispiel Schwimmen und Radfahren, können unterstützend wirken.